Tipp für alle Bass Anfänger.

Mein Tipp für alle Anfänger: Lass dich durch deine noch nicht so gute Technik nicht davon abhalten, Musik zu machen.

Das klingt erstmal seltsam. 

Die ganze Zeit heißt es immer: man sollte von Anfang an darauf achten, sich eine gute und solide Technik aufzubauen.

Und jetzt komm ich mit so einer Aussage um die Ecke.

Das stimmt, scheint sich erstmal zu widersprechen.

Aber lass mich Dir erklären was ich damit meine.

Seit ich Bass unterrichte fällt mir bei vielen Anfängern auf, das sie es technisch unbedingt von Anfang richtig machen wollen. 

Der Wechselschlag muss richtig sitzen, die Greifhand muss die richtige Haltung haben.

Jedes kleine Schnarren wird begutachtet und hinterfragt. 

Was auf der Strecke bleibt: einfach mal zu spielen. Eine Übung, ein Riff oder einen Groove.

Viele Anfänger wollen die Übung(Groove o.ä.) unbedingt technisch perfekt hinbekommen, bevor sie zur nächsten Sache weitergehen.

Das find ich ehrlich gesagt nicht so gut.

Denn eine gute Technik sich zu erarbeiten, ist eine längerfristige Angelegenheit. Die Technik wird sich von Übung zu Übung und Groove zu Groove entwickeln. Mit jedem Riff oder Stück das du auf dem Bass übst und spielst, kannst du an der Haltung deiner Greifhand arbeiten oder deinem Wechselschlag oder...

Deine Technik ist immer auf einem gewissen Stand und so spielst du eben an diesem Punkt deiner BassistInnen Karriere. Mit all seinen Baustellen die du gerade hast, aber eben auch mit all dem was du schon drauf hast.

Sich an einem so frühen Zeitpunkt an technischen Problemen festzubeißen, kann dir schier den Spass nehmen und ist auch nicht nötig.

Wenn der Wechselschlag noch nicht so gut funktioniert, dann versuch ihn zu verbessern, aber beiß dich nicht daran fest. Bei dem Stück oder der Übung funktioniert er noch nicht so gut, dann versuch ihn bei den nächsten Übungen und Songs immer wieder im Auge zu behalten und der wird, wenn du dich beim Üben darauf konzentrierst, besser werden.

Mach deinen Fortschritt und das du zur nächsten Übung oder nächsten Stück gehst nicht davon abhängig, das du alles zu 100% richtig gemacht hast.

Ich habe z.B. meinen Einsteigerkurs so konzipiert das du möglichst bald Musik machst, also zur Musik spielst und richtige Grooves und Basslines spielst und nicht lange Etüden klopfst. Das macht meiner Meinung nach mehr Spass, motiviert und ist für mich auch das eigentliche Ziel. Musik machen. 

Nutz die Übungen und Beispielsongs aus dem Kurs oder die Inhalte aus meinen YouTube Videos, um an deiner Technik zu arbeiten.

Ich empfehle dir das Üben mit rotierender Aufmerksamkeit. 

Bedeutet das du die Übung oder den Song übst bzw spielst und in deiner Aufmerksamkeit wechselst. z.B achtest du beim 1.Mal das deine Finger möglichst immer Wechselschlag spielen, die anderen Sachen (Greifhand, Töne ansagen usw) spielen eine untergeordnete Rolle. Beim nächsten Durchlauf achtest du auf deine Greiffhand usw.

Wo eben deine Baustellen so sind.

Und dann - ganz wichtig - lass es auch mal ruhen.

Soll nicht heißen das die Technik egal wäre.

Versuch natürlich immer nach deinem besten Stand zu spielen. Ich will dir nur auf den Weg geben, das du dich nicht an Sachen festbeißt, die einfach Zeit brauchen und die du eher über einen längeren Zeitraum an mehreren Stücken verbessern kannst und wirst.

Was denkst du darüber? Lass es mich in den Kommentaren wissen.